„Zeit ist Geld“, mit dieser Einstellung gehen viele Menschen durchs Leben. Sie sind es gewohnt, Woche für Woche durchzuplanen. Die Arbeit steht häufig an erster Stelle. Dass dabei Freunde, Sport, Familie oder Hobbys zu kurz kommen, fällt dem klassischen „Arbeitsmenschen“ gar nicht auf.

Inmitten dieser mehr oder weniger gelungenen Work-Life-Balance bringt das Corona-Virus alles durcheinander. Auf einen Schlag wird man freigestellt, ins Homeoffice geschickt oder mit Kurzarbeit konfrontiert. Die Ausgangsbeschränkungen nehmen viele als das wahr, was schon im Namen steckt: eine Beschränkung. Eine Beschränkung der Freiheit, alles so zu tun, wie man es gewohnt ist. Zukunftsplanung – unmöglich! Anstehende Termine – abgesagt! Wir sind plötzlich auf uns allein gestellt. Den Tag frei einteilen. Zeit mit der Familie verbringen. Können wir das überhaupt noch?

Was wir jetzt tun können, liegt auf der Hand: unsere Prioritäten neu überdenken. Doch den eigenen Zeitplan verändern? Für viele von uns eine befremdliche Idee. Im Grunde genommen muss das aber keine Beschränkung sein, sondern kann die Tür für neue Erfahrungen öffnen.

„Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei“, so fasste es Apostel Paulus vor knapp 2000 Jahren zusammen. Er resümierte, „aber die Liebe ist die größte unter ihnen.“

Solange der Alltag ausgesetzt ist, können wir uns mit genau dieser Frage beschäftigen. Was ist das Größte für uns? Die Antworten, so verschieden sie auch sein mögen, laufen alle auf das Gleiche hinaus: Jeder von uns kann seine ganz persönlichen Prioritäten mit in die Zeit nach der Pandemie nehmen. Lassen Sie sich darauf ein, lasst euch darauf ein. „Denn Gott“, wie Paulus schreibt, „hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.“

Amen.

(Jonas Napiletzki)

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